Verkettung digitaler Identitäten - Projektbeschreibung

Erarbeitung von Kriterien, Bewertung von Techniken und Methoden, Identifikation von Innovationspotenzialen

Digitale Identitäten repräsentieren die Nutzer in der Informationsgesellschaft. Solche digitalen Identitäten bestehen aus technisch abbildbaren Attributen der Nutzer, wie z.B. Adressdaten, biometrischen Daten, Vorlieben. Neben den Daten, die unmittelbar den Nutzer beschreiben, gehören dazu auch Daten über Aktionen des Nutzers im Internet, wie besuchte Websites, bei Diensteanbietern angelegte Accounts samt deklarierter Daten und gewählter Passwörter etc. Gleiches gilt mit der fortschreitenden Mobilität der Nutzer und ihrer vernetzten Geräte auch für Ortsdaten des Nutzers.

Bei der Inanspruchnahme von Diensten im Internet wird ein Teil dieser Attribute (beispielsweise bei der Anlage von Accounts) dem Diensteanbieter bekannt. Dies kann sowohl positive (Ermöglichung der Diensterbringung/Verbesserung der Dienstqualität) als auch negative Effekte (Missbrauch der Daten zum Nachteil des Nutzers) nach sich ziehen. Dabei ist es nur schwer oder gar nicht möglich, unnötigerweise bekannt gewordene Daten wieder zu löschen, da dies die Kooperation der Diensteanbieter – und ggf. auch derjenigen, die mittlerweile zusätzlich die Daten erhalten haben – erfordert. Um die negativen Effekte zu minimieren, sollten dem Diensteanbieter deshalb nur die Attribute bekannt werden, die tatsächlich zur Diensterbringung benötigt werden – wie dies in den Datenschutzgesetzen seit längerem gefordert wird.

In der Studie, die vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein mit Unterstützung der Technischen Universität Dresden erstellt wird, soll das Thema aus technischer, juristischer, soziologischer und wirtschaftlicher Sicht bearbeitet werden. Hierbei sollen Kriterien in Bezug auf die Verkettung digitaler Identitäten herausgearbeitet werden, die für Individuen und Organisationen aus Wirtschaft und Verwaltung besonders relevant sind. Diese Kriterien dienen dazu, verschiedene Techniken und Methoden in Zusammenhang mit Verkettbarkeit und Unverkettbarkeit zu bewerten. Dabei werden insbesondere Beispiele aus Offline-Welt, Internet, mobiler Kommunikation und Ambient Intelligence-Umgebung analysiert. Ziel der Studie ist es, die Innovationspotenziale der Informationstechnik zu identifizieren, mit deren Hilfe entstehenden Problemen und neuen Herausforderungen begegnet werden kann.