Unboxing.IoT.Privacy – Tool-gestützte, moderierte und bürgerzentrierte Community-Plattform zur Privacy-Einstufung von IoT-Produkten

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Kurzbeschreibung

Die Forschungsabteilung des ULD ist seit November 2023 an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekt „Tool-gestützte, moderierte und bürgerzentrierte Community-Plattform zur Privacy-Einstufung von IoT-Produkten“ (Unboxing.IoT.Privacy) beteiligt.

Das Internet der Dinge (engl. Internet of Things, IoT) birgt hohes Potential und bringt die Vorteile von Digitalisierung und Vernetzung direkt zu den Menschen. Damit birgt es zugleich Gefahren für die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen. Für das ULD ist daher wichtig, dass Betroffene über eine Datenverarbeitung angemessen informiert werden und eingreifend reagieren können. Die Forschungsabteilung am ULD beteiligt sich an Unboxing.IoT.Privacy mit dem Ziel, das Internet of Things verständlicher zu machen und so betroffenen Bürgerinnen und Bürgern die Kernpunkte ihres Rechts auf informationellen Selbstbestimmung wahrzunehmen: zu wissen und soweit möglich zu beeinflussen, wer welche Informationen zu welchen Zwecken wo und wie über sie erhebt, verarbeitet, speichert und nutzt.

Zwingende Vorbedingung hierfür ist indes, dass diejenigen, die IoT-Geräte einsetzen ihrerseits hinreichend informiert sind, Auswahl- und Kaufentscheidung sowie Konfiguration der Geräte angemessen durchführen können und Informationen über den Einsatz verständlich an Betroffene vermitteln. Wie eine übersichtliche Kurzdarstellung datenschutzrelevanter Kerninformationen gelingen könnte haben sich die Teams der Uni Göttingen und des ULD bereits im europäisch geförderten Projekt Privacy&Us befasst. Dabei wurde immer wieder offenbar, dass es schlicht an den Informationen über die IoT-Geräte, deren Eigenschaften, Einstellungsoptionen, die vorgesehenen Übermittlungen an Hersteller und Dienstleister und weitere Akteure fehlt. Die Projektziele von Unboxing.IoT.Privacy sind klare Beiträge zur Informationsbeschaffung sowie der anschließenden Einschätzung, Gewichtung und Aufbereitung unter dem Gesichtspunkt des Datenschutzes. Technik-Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft erforschen Analysemöglichkeiten, etwa zur automatisierten Auswertung und Analyse der Geräte selbst, verfügbarer Software und vorhandener Datenschutzerklärungen. Aufgabe der Forschungsabteilung des ULD im Projekt ist, eine zielgruppengerechte Berücksichtigung der Datenschutz-Perspektive bei Bewertung, Gewichtung und Darstellung der erlangten Informationen zu gestalten. Ob Bürger, Unternehmen oder Behörde, eine Kaufentscheidung für vernetzte Geräte sollte sorgfältig und informiert erfolgen können.

Bürger profitieren dabei unmittelbar von verständlicher Transparenz. Beim Einsatz von IoT-Geräten entstehen oft personenbezogene Daten auch von Dritten, etwa weiteren Haushaltsangehörigen, Mitbewohnern, Gästen, Passanten oder Straßenverkehrsteilnehmern. Wer solche vernetzten Geräte jenseits des eng gesteckten Rahmens persönlicher oder familiärer Tätigkeiten einsetzt, treffen die Pflichten und Risiken von Verantwortlichen: Vorhandensein einer Rechtsgrundlage, Bereitstellung von Information, Gewährleistung technischer Sicherheit, oder fristgemäße Löschung von Daten. Darüber hinaus profitieren natürlich auch Behörden oder Wirtschaftsunternehmen als Verantwortliche von klaren Informationen für ihre Kaufentscheidungen, Folgenabschätzung und laufende Dokumentation.

 

Internet of Things: Das Internet der Dinge (engl. Internet of Things, IoT) beschreibt Technologien die physische und virtuelle Objekte mittels Informations- und Kommunikationstechnik zusammenwirken lassen. So können mittels Sensoren Informationen aus der realen Welt erfasst werden, sowie übermittelt, verknüpft oder im Netz bereitgestellt. Umgekehrt können Aktoren die physische Welt beeinflussen, Türen öffnen, Lichter schalten oder den heimischen Saugroboter steuern.

 

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Projektblatt

Projektstart:

1. November 2023

Projektdauer:

36 Monate

Projektende:

31. Oktober 2026

Projektförderung:

Das Projekt Unboxing.IoT.Privacy wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Bekanntmachung "Plattform Privatheit – Bürgerinnen und Bürger bei der Wahrnehmung des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung unterstützen" gefördert. 

Projektwebseite:

 

Veranstaltungen, Folien, Publikationen

Januar 2024: Vorlesung, "Forschungsdaten und aktuelle Forschungsfragen zum Datenschutz", Harald Zwingelberg, Universität Kiel, 30.1.2023.