Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein

Kurzbeschreibung

Mit Einführung der DSGVO hat die Datenschutz-Governance in der EU eine neue Form erhalten. Neben dem individuellen Datenschutz beinhaltet sie Regelungen für einen Systemdatenschutz, der den Schutz von Bürgerinnen und Bürgern auf struktureller Ebene verstärkt. Ein wichtiger (wenn auch keineswegs alleiniger) Teil des Systemdatenschutzes ist der technische Datenschutz, an dem seit über 30 Jahren gearbeitet wird. Fast ebenso alt ist die Hoffnung, dass Unternehmen mit gutem Datenschutz Erfolg bei Kundinnen und Kunden haben werden. Mit der DSGVO hat das Feld neuen Schub erhalten, sodass heute eine Vielzahl von Konzepten und Verfahren für unterschiedliche Nutzergruppen existieren. Ihr Verbreitungsgrad variiert allerdings erheblich und bleibt insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Die Hoffnung, dass sich mit der DSGVO ein ausgereifter Markt für technische Datenschutzlösungen Made in Europe etablieren würde, sind soweit unerfüllt geblieben.

Das ist aus mehreren Gründen unbefriedigend: Bürgerinnen und Bürger genießen oft keinen ausreichenden Datenschutz, Unternehmen fehlen praktikable technische Datenschutzlösungen. Beides untergräbt das gesellschaftliche Großprojekt der Transformation hin zu einer digitalen, datenbasierten Informationsgesellschaft und Wirtschaft. Die Gründe für den weiterhin verhaltenen Einsatz technischer Datenschutzlösungen und die soweit unbefriedigende Entwicklung einer einschlägigen deutschen oder europäischen Industrie sind bislang kaum untersucht worden.

Das Projekt DatenTRAFO nimmt sich dieser Problemstellung an. Während das Teilvorhaben des Fraunhofer ISI einen Fokus auf die Entwicklung und Leistungsfähigkeit von Innovationssystemen für den technischen Datenschutz legt, konzentriert sich das ULD-Team auf die rechtswissenschaftlichen Fragen und die Weiterentwicklung des Systemdatenschutzes in Hinblick auf die europäischen Reformen im Rahmen der Europäischen Datenstrategie.
 

Projektblatt